Empowerment muslimische Mädchen – Muslimische Mädchen Hamburg e.V. in Kooperation mit SV Vorwärts St. Georg
Junge, engagierte Frauen fördern!
Für das Jahr 2017 hat sich der BGA des Projekts „Demokratie leben“ unter der großen Überschrift „Nein zu Gewalt gegen Frauen“ drei Vorhaben auf die Tagesordnung gesetzt:
- Die öffentliche Positionierung von Persönlichkeiten in St. Georg aller Couleur gegen Gewalt gegen Frauen
- Die Schaffung einer gemeinsamen Plattformen für Frauen aus unterschiedlichen Kulturen, Schichten und politisch/religiösen Orientierungen unter einem „Nein“ zur Gewalt gegen Frauen
- Das gezielte Empowerment für Frauen aus Minderheitengruppen
Dieses Projekt des Vereins „Muslimische Mädchen Hamburg e.V.“ ist Punkt 3 zuzuordnen.
Der Verein initiiert, dass eine Gruppe von 70 muslimischen Mädchen im Stadtteil St. Georg-Borgfelde-Hamm umfangreich über das Thema Diskriminierung und Muslimfeindlichkeit informiert werden. In diesem Sinne wird auf Beratungs- und Anlaufstellen im Umfeld aufmerksam gemacht, die im Falle eines verbalen oder körperlichen Angriffes aufgesucht werden können, und beigebracht wie sie sich in solchen Fällen verteidigen können.
Das geplante Projekt soll muslimische Mädchen von „Muslimische Mädchen Hamburg e.V“ und „Masjid Rahma – Muslimischer Familienverein e.V“ erreichen, die sehr viel Wert auf Verständigung, Austausch, Begegnung und Vertrauen legen und nach unserem Projekt weiterhin bereit sind in anderen Initiativen, Stadtteilfesten, Konferenzen und Frauengruppen im Stadtteil aktiv mitzuwirken und voller Kreativität unsere Gemeinschaft mitzugestalten. Für die Zukunft stehen zuerst die Vernetzung mit anderen nicht-muslimischen Mädchen/jungen Frauen und dann die Realisierung von Projekten im Fokus, die zusammen organisiert und durchgeführt werden. Grundlegend sollen die Mädchen bestärkt werden eine aktive Rolle in unserer Gesellschaft einzunehmen.
Hintergrund der Veranstaltung war eine Wochenendtagung im Januar 2017 mit 40 muslimischen Mädchen zwischen vierzehn und neunzehn Jahren. Hier wurde das Thema Muslimfeindlichkeit in Deutschland behandelt und über den Platz einer gläubigen Muslima in unserer Gesellschaft gesprochen. Im Laufe der Tagung wurden sehr persönliche Diskriminierungserfahrungen ausgetauscht, es wurde versucht zu verstehen weshalb menschenverachtende Bewegungen wie „Pegida“ europaweit und die Afd mit ihrem antimuslimischen Programm Zulauf finden. Nach einem Vortrag von Frau Nas wurde mit Entsetzen festgestellt, dass muslimische Frauen vermehrt auf offener Straße Opfer von Angriffen, Beleidigungen und Anfeindungen werden. Nach der Wochenendtagung war den Teilnehmenden die Betroffenheit der muslimischen Jugendlichen bewusster denn je. Das Projekt knüpft an dieser Stelle an stärkt die jungen Frauen konstruktiv und selbstbewusst ihr Gedanken und Vorstellungen in den Stadtteil und die Gesellschaft zu tragen.