Frauen-Dialogforum – ikm
Solidarität unter Frauen
Für das Jahr 2017 hat sich der BGA des Projekts „Demokratie leben“ unter der großen Überschrift „Nein zu Gewalt gegen Frauen“ drei Vorhaben auf die Tagesordnung gesetzt:
- Die öffentliche Positionierung von Persönlichkeiten in St. Georg aller Couleur gegen Gewalt gegen Frauen
- Die Schaffung einer gemeinsamen Plattformen für Frauen aus unterschiedlichen Kulturen, Schichten und politisch/religiösen Orientierungen unter einem „Nein“ zur Gewalt gegen Frauen
- Das gezielte Empowerment für Frauen aus Minderheitengruppen
Das Projekt des ikm bezieht sich auf den zweiten Punkt:
Frauen sind von den gesellschaftlichen und politischen Veränderungen auf nationaler und globaler Ebene besonders betroffen, weil sie die größte verheimlichte Minderheit sind. Die Aufhebung der ethischen Schranken für öffentliche Reden und Debatten trifft Frauen als erste, weil die Frau kulturübergreifend das erste Objekt von Diffamierung und Abwertung ist. Gleichzeitig verhindert der Abgrenzungsdiskurs eine Solidarisierung von Frauen, weil v.a. moralische Vorbehalte aber auch politische Einstellungen die Einigkeit von Frauen zunichtemachen.
Diesen Prozess möchten wir umkehren und Frauen in St. Georg an einen Tisch bringen, um eine gemeinsame Frauenplattform zu gründen.
Wir wollen mit repräsentativen Frauen aus der Mehrheitsgesellschaft und anderen Kulturen gemeinsam um diese Fragen diskutieren und streiten und zu einem gemeinsamen Forderungs- und Aktionsplan kommen, den wir zu G20 vorlegen können. Dafür wollen wir Themenabende veranstalten, an denen die folgenden Fragen kombiniert mit aktuellen Fragestellungen diskutiert werden sollen:
- Ist der Minderheitendiskurs für die Debatte über Gewalt gegen Frauen notwendig?
2. Müssen Frauen überhaupt eine besondere Plattform haben? Hat sich das Thema „Sexismus“ nicht für die deutsche Gesellschaft erledigt?
3. Sollen nur Projekte oder Themen(abende) gefördert werden, die sich explizit an Frauen wenden? Von Frauen für Frauen? Oder sollten nicht alle Menschen, die Opfer von Gewalt sind unabhängig vom biologischen Geschlecht oder der gender Zugehörigkeit gleichermaßen Beachtung finden?
4. Gibt es in dieser Frage nicht ein „generation-gap“?
5. Führt eine Debatte über die gender Frage nicht automatisch zu einer Debatte über Flüchtlinge und Muslime am Steindamm?
6. Welches Männer- und Frauenbild wollen wir für die deutsche postmigrantische Gesellschaft und wo fließen andere Vorstellungen ein?
7. Wer erzieht die Kinder wozu?
8. Wie können wir kulturübergreifende Frauensolidarität ohne Bevormundung praktizieren? Wird sie überhaupt gewünscht?
Momentan wird an einer St. Georger-Erklärung gegen die Gewalt an Frauen gearbeitet.